Sozialplan in einem kleinen mittelständischen Unternehmen
Ausgangssituation
- Kleines, mittelständisches Unternehmen stand kurz vor der Insolvenz, schwache Auftragslage, komplizierte Struktur der Unternehmerfamilie. Es standen nur noch wenige finanzielle Mittel für einen Sozialplan zur Verfügung
- Der Betriebsrat sah sich nicht in der Lage, die Situation ausreichend zu bewerten
- Die IG Metall empfahl, einen betriebswirtschaftlichen Sachverständigen hinzuzuziehen
Vorgehen
- Mit dem Betriebsrat und der Gewerkschaft wurde die Sachlage analysiert und ein Fragenkatalog erstellt
- Die vom Arbeitgeber überlassenen Unterlagen wurden auf Plausibilität geprüft und die betriebswirtschaftliche Notwendigkeit analysiert sowie ein Gutachten erstellt
- Zusammen mit den Arbeitnehmervertretungen wurde ein Alternativkonzept erarbeitet, das unter anderem eine Vier-Tage-Woche vorsah, um möglichst viele Beschäftigte, vor allem wichtige Know-how-Träger, im Unternehmen zu halten
Ergebnis
- Das Konzept wurde in weiten Teilen vom Arbeitgeber übernommen und um weitere unternehmerische Maßnahmen zur nachhaltigen Optimierung ergänzt
- Die Anzahl der abzubauenden Beschäftigten fiel geringer aus, sodass höhere Abfindungen für die betroffenen Beschäftigten zur Verfügung standen
- Zur Überprüfung der Umsetzung der vereinbarten Maßnahmen wurde eine Expertenkommission gegründet, der Mitglieder des Betriebsrats, leitende Angestellte und der betriebswirtschaftliche Sachverständige angehörten
- Eine der Hauptaufgaben der Expertenkommission war die Überprüfung des Erhalts der Prozessfähigkeit der einzelnen Abteilungen, auch der indirekten Bereiche
- Das Unternehmen erholte sich wieder – die Insolvenz wurde abgewendet