In Deutschland arbeiteten Ende 2021 ca. 294.000 BeschÃĪftigte in der Versicherungsbranche. Die regionale Verteilung dieser ArbeitsplÃĪtze hÃĪngt weiterhin vor allem mit dem Hauptsitz der groÃen Versicherungsgesellschaften zusammen: MÞnchen liegt mit ca. 30.100 BeschÃĪftigten vor KÃķln (24.550), Hamburg (18.480) und Stuttgart (13.950). Der mit Abstand grÃķÃte Versicherungskonzern ist die Allianz Group, gefolgt von der Munich-Re Gruppe und der Talanx. Nach Angaben des statistischen Bundesamts hat die Zahl der BeschÃĪftigten seit dem Ende der Finanzkrise 2010 um ca. 3,5 % abgenommen. Leichte Zunahmen in den letzten Jahren resultieren hauptsÃĪchlich aus der Steigerung der Teilzeitstellen (19,6 %), wÃĪhrend die Vollzeitstellen um 10,5 % gesunken sind.
Der RÞckgang bei den BeschÃĪftigten basiert im Wesentlichen auf den seit Jahren immer deutlicher werdenden VerÃĪnderungen in der Versicherungsbranche, die zu einem deutlichen internen und externen Umbruch der Branche gefÞhrt haben. Nach Branchenberichten wird sich diese VerÃĪnderungsgeschwindigkeit bis 2030 nochmals deutlich erhÃķhen. Die digitalen Technologien, der regulatorische Rahmen, die FinanzmÃĪrkte, andere Marktteilnehmer (Fintechs) und im Zentrum des Geschehens der Kunde von morgen, mit anderen und neuen Verhaltensweisen, bewirken eine weiterhin hohe VerÃĪnderungsdynamik. Versicherungsunternehmen mÞssen hierauf aufbauend ihre Strategien auslegen und neue, auf digitalen Anwendungen basierende GeschÃĪftsmodelle entwickeln. Diese VerÃĪnderungen erfordern auch deutliche KompetenzverÃĪnderungen der BeschÃĪftigten.
Das Institut fÞr Versicherungswirtschaft der UniversitÃĪt St. Gallen hat Þber eine Umfrage bei Vertretern von Versicherungsunternehmen Trends identifiziert und hinsichtlich ihrer Auswirkungen auf kÞnftige FÃĪhigkeiten (Skills der Zukunft) bewertet.[1] FÞr die Entwicklung der Versicherungswirtschaft bis zum Ende des Jahrzehnts werden im Allgemeinen folgende Trends fÞr wesentlich erachtet:
- Individualisierung
- Gesundheitsgesellschaft
- Internet of Things (IoT)
- KÞnstliche Intelligenz (KI)
- Digitale Ãkosysteme
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Insbesondere Individualisierung, Internet of Things, kÞnstliche Intelligenz sowie Kapitalmarkt (Anlage von VersicherungsbeitrÃĪgen) dÞrften lt. Expertenaussagen mit hoher Wahrscheinlichkeit eintreten.
Aus den Entwicklungstrends werden folgende Kompetenzanforderungen abgeleitet:
- Agiles Arbeiten
- Kooperatives und vernetztes Arbeiten
- Kundenzentriertes Arbeiten
- Digitales Arbeiten
- Verantwortliches und werteorientiertes Arbeiten
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In der folgenden Matrix sind die identifizierten Trends mit den Gliedern der WertschÃķpfungskette in der Versicherungswirtschaft verknÞpft. Die orangenen Felder zeigen diejenigen WertschÃķpfungsglieder, die fÞr die Bearbeitung der Trends umfangreiche neue FÃĪhigkeiten benÃķtigen. In den hellorangen markierten Bereichen sind die Qualifikationsanforderungen geringer, wohingegen es in den Þbrigen Feldern einer Anpassung der vorhandenen FÃĪhigkeiten bedarf.
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[Bild liegt auch im Extraordner]
Auf Grundlage der Matrix lassen sich somit diejenigen Abteilungen in den Versicherungsunternehmen identifizieren, in denen die BeschÃĪftigten in naher Zukunft hohem Anpassungsdruck ausgesetzt sein werden. Die erforderlichen neuen Qualifikationen mÞssen detailliert analysiert werden, um im Anschluss daran zusammen mit BeschÃĪftigten und Betriebsrat zu ermitteln, wie sie erreicht werden kÃķnnen, z.B. durch
- Vereinbarung eines Ãbergangsprozesses, bei dem ÃĪltere BeschÃĪftigte das Rentenalter erreichen kÃķnnen.
- Versetzungen auf andere ArbeitsplÃĪtze, fÞr die vorhandene Qualifikationen ausreichen.
- Weiterbildung einschl. eines unternehmensfinanzierten Studiums.
- Neueinstellungen von Personen mit anforderungsgenauer Qualifikation.
- Anpassung der Hard- und Software.
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Wo ein Personalabbau geplant wird, unterstÞtzt EWR Consulting die BetriebsrÃĪte bei der Bewertung der Planung der GeschÃĪftsleitungen. AuÃerdem erarbeitet EWR nachhaltige Alternativen und unterstÞtzt bei der Entwicklung sozialvertrÃĪglicher LÃķsungen.
Die Versicherungen standen und stehen fÞr die Absicherung der Versicherungsnehmer gegenÞber Risiken und fÞr die GewÃĪhrleistung von StabilitÃĪt in deren Leben. Bei allen Transformationsprozessen ist stets im Blick zu behalten, dass die Versicherungen nicht diejenigen Unsicherheiten mitproduzieren, vor denen sie ihre Kunden schÞtzen wollen.
[1] Institut fÞr Versicherungswirtschaft UniversitÃĪt St. Gallen, Abschlussbericht âSkills der Zukunftâ, April 2021.
Stand Dezember 2022